Mein Werdegang

Als Sohn einer selbständigen Mutter im Einzelhandel und eines gelernten Leit- und Sicherungstechnikers im Bahnbau wurde ich in Crivitz geboren und wuchs in Schwerin mit zwei kleinen Schwestern auf. Meine Familiengeschichte ist geprägt von Urgroßeltern mit Fluchterfahrungen sowie Großeltern und Eltern mit einer starken Ostidentität, was mir eine Vielzahl von Perspektiven und Sichtweisen dieser Zeit vermittelt hat. Schon früh erzählten mir meine Eltern von ihrem Leben in der ehemaligen DDR: von den Erfahrungen im Plattenbau, wie meinem Vater das Abitur verwehrt wurde, von der Freude über Westpakete und die darin enthaltene Schokolade, welche wochenlang aufgeteilt und das Papier danach sorgfältig ins Album geklebt wurde. Mein Opa berichtete mir davon, wie er eigene Texte für freie Wahlen und Demokratie verfasste und mit seiner Gitarre in Kirchen auftrat, aber auch von den Besuchen der Stasi vor seiner Tür oder dem Fluchtversuch meines Großonkels über die Ostsee. Diese Geschichten bewegen mich auch heute noch zutiefst.


Ich bin Queer! Im Nachhinein war mir das eigentlich schon seit meiner Kindheit bewusst. Lange Zeit konnte ich es nicht genau benennen und versuchte nach außen hin anzupassen. Erst nach meinem ersten Film mit Hauptfiguren aus der queeren Community wurde mir klar, dass ich mit diesen Gefühlen der Unsicherheit nicht allein bin. Stück für Stück lerne ich mich weiter besser kennen und bin stolz, Teil der Community zu sein.


Politisiert wurde ich allerdings erst so richtig durch die Klimabewegung. Was politische Mitsprache bedeutet habe ich besonders in der GRÜNEN JUGEND gelernt. Doch wie ich dahin gekommen bin? Lest selbst!


Tammo an der Uni

Nach meinem Abitur 2019 bin ich von der einen ostdeutschen Landeshauptstadt in die nächste gezogen und haben mein Lehramtsstudium an der Universität Potsdam in den Fächern politischer Bildung und Biologie begonnen. Warum ausgerechnet Lehramt? Der Klassiker: Man hat mir schon immer gesagt ich könne gut erklären. Mit dem Studium will ich lernen mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten, sie zu unterstützen und individuell zu fördern. In Gewisser Weise hatte ich aber auch den Anspruch, Dinge besser machen zu wollen bzw. von meinen Lehrer*innen meiner Schulzeit zu lernen. Bereits am Ende meines ersten Semesters kam die Corona Pandemie zu ihrem ersten Höhepunkt und für mich begannen dadurch mehrere Semester reine Onlinelehre. Der sonst schon wenig Praxisorinetierte Anteil im Studium verschwand komplett und ein Uni System musste sich in kürzester Zeit auf digitales Lernen umstellen. Froh war ich hingegen, schnell zur Grünen Hochschulgruppe zu finden. Ob bei einer Tofu Jagd durch Potsdam, lockeren Abenden auf der Wiese hinter dem HPI oder spannenden Diskussionen zur Klimaneutralen und Inklusiven Universität durfte ich viel lernen und neue Freundschaften knüpfen. Im hochschulpolitischen Wahlkampf konnten wir nicht nur mit Plakaten auf allen Campusen präsent sein und mit vielen Studierenden ins Gespräch kommen. Gerade während der Semesterauftaktveranstaltungen konnten wir immer wieder Werbung für einen klimaneutralen und gerechten Hochschulstandort machen. Wir haben im Kampf um das Semsterticket und einen Tarifvertrag studentischer Beschäftigter die Interessen der Studierenden auf die Straße getragen und den Druck auf die Politik erhöht. Nach mehremaligem solidarischen Kandidieren, darf ich seit der letzten Wahl die Interessen der Studierendenschaft im Studierendenparlament offiziell vertreten und links grüne Projekte in der Universität umsetzten. Zudem unterstütze ich die Grüne Hochschulgruppe als Vorstandsmitglied. Zurück zum Studium: im Januar habe ich meine Bachelorarbeit zum Thema Frostresistenz afrikanischer Verbuscherarten abgegeben und befinde mich somit auf der Zielgeraden meines Bachelors.

Tammo im Orchstergraben

Seit dem ich denken kann, gibt es Musik in meinem Leben. Ob als kleines Kind die ersten Versuchen mit Trommel und Blockflöte oder ab 6 Jahren dann den ersten Unterricht in Schlagzeug und Percussion. In der Singakademie Schwerin habe ich zudem erste Opernerfahrungen im Kinderchor machen dürfen. Am Musikgymnasium "Johann Wolfgang von Goethe" habe ich in einer Bläserklasse angefangen Querflöte spielen zu lernen. Es folgten viele Orchestererfahrungen, langejährige Freundschaften und lebensbegleitende Erfahrungen. Neben mehreren Schulorchestern, war ich Mitglied im Jugendsinfonieorchester Schwerin und dem Landesjugendorchester Mecklenburg-Vorpommern. Neben Konzerten im Mecklenburgischen Staatstheater und in vielen Konzerthäusern Mecklenburg-Vorpommers, haben mich Konzertreisen zu nationalen und internationalen Wettbewerben nach Ulm, Osnabrück, Solingen oder Neerpelt (Belgien) gebracht. Neben der Musik, konnte ich Erfahrungen im Orchesterrat sammeln und war zuletzt auch als Dozent in ehemaligen Orchestern unterwegs. Aktuell bin ich Solopauker in Humbolts Studentischer Philharmonie und in Projektorchestern wie dem Philharmonischen Jugendorchester Berlin tätig.

Tammo und das Wasser

Schon als Kind hieß es am Wochenende häufig: ab an die Ostsee oder ab ins Beet. Früh habe ich die Natur zu schätzen gelernt. Sei es beim Frühlingsspaziergang im Warnowtal, im Sommer in den kühlen See zu springen, im Herbst beim Pilze sammeln oder beim Winterausflug ans Meer. Die Sommerferien wurden bei meinen Großeltern auf dem Mecklenburger Land verbracht. Im Dreiseelendorf von meinem Opa konnte man die Seele baumeln lassen, auf Strohballen umherklettern und Abends die Schafe füttern. Auch später habe ich bei Gartenarbeit immer am Besten abschalten können, ob Gemüse sähen oder Unkraut jäten. In meiner Jugend wollte ich dann allein zu meinen Großeltern, schnell fiel mir auf: So einfach geht das gar nicht! Der Bus fährt nur zweimal am Tag, Zugverbindungen gibt es nicht. Sei es der Arzttermin, der Einkauf oder das Steuerbüro – ohne das Auto geht es nicht. Über die Jahre verschlimmerte sich die Situation weiter. Wohnungen stehen leer, Geschäfte schließen und Fahrtwege werden immer größer. Auch in der Natur bemerkte ich andere Dinge: ob Müll im Wald, Plastikflaschen im See oder Glasflaschen auf der Wiese. Die Müllsammelaktion am See, im Wald oder der Badestelle wurden immer regelmäßiger und mein Frust wuchs. Neben Umweltverschmutzungen kamen die Folgen der Klimakrise und Biodiversitätskrise dazu. Waldbrände, Dürren, Wassermangel oder extreme Hitze. So bekam ich immer mehr Angst um meine Zukunft und die Existenz zukünftiger Generationen auf diesen Planeten. Mit der Klimabewegung Fridays For Future wurde ich letztendlich politisiert und bin das erste mal auf Demonstrationen gegangen, um den Druck auf die Politik zu erhöhen.

Tammo in der Partei

Seit dem ich mit 18 Jahren in die Partei Bündnis 90/ Die Grünen und der GRÜNEN JUGEND eingetreten bin, durfte ich schon an vielen Stellen aktiv werden. Nach dem ersten Treffen bei der GJ Potsdam beim Erntehelfen auf der Solidarischen Landwirtschaft und anschließendem Lagerfeuer, wurde ich in Landesawarenessteam der GJ Brandenburg, war als Neumitgliederbeauftragter die erste Ansprechperson für sämtliche Fragen und ein gutes Ankommen vieler Menschen im Verband und haben das Fachforum Soziales, Gesundheit und Bildung aufgebaut. Im Jahr 2021 wurde ich denn Teil der Landesgeschäftsstelle als studentischer Mitarbeiter für Mitgliederbetreuung. In den vielen Jahren der Mitgliederbetreuung und als Teil des Teams konnte ich den Landesverband und die Partei auch von innen kennenlernen. Viele innerparteiliche Abläufe, Strukturen und Landesdelegiertenkonferenzen kenne ich sowohl als aktives Parteimitglied, als auch von hinter den Kulissen. Zur Bundestagswahl 2021 habe ich bereits durch die Bustour der GRÜNEN JUGEND und vielen weiteren Aktionen in ganz Brandenburg Wahlkampf gemacht. In meiner Zeit als Landessprecher der GRÜNEN JUGEND Brandenburg und als Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Bildung waren meine Wochen geprägt von Abendsitzungen, Anträgen schreiben, Bündnisarbeit, Planungen von Aktionen und Demos, Workshops & Veranstaltungen, Strategie- sowie Pressearbeit. Ich war als Landessprecher Teil des Parteirats, in unzähligen Landesvorstandssitzungen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Brandenburg als Gast und im Wahlkampfteam für die Landtagswahl 2024. Das alles war oft anstrengend, zeitintensiv und nicht immer einfach. Aber es lohnt sich! Durch meine Arbeit konnte ich viele Gerechtigkeitskämpfe auf die Straße bringen und wichtige Kontakte in Brandenburg und Bundesweit knüpfen.

Meine Vita

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Mitglied seit 2020

Seit 2022 Sprecher der LAG Bildung

Seit 2023 Ersatzdelegierter für die BAG Bildung

2022 - 2023 Mitglied im Wahlkampfteam für die Landtagswahl

2021 – 2023 Mitglied des Parteirats

Seit 2021 Teil der LAG Kultur und Gewerkschaftsgrün


seit 2021 studentischer Mitarbeiter und Mitgliederbeauftragter in der Landesgeschäftsstelle

Grüne Jugend Brandenburg

Mitglied seit 2020

2020 – 2021 Landesawarenessteam

2020 – 2022 Sprecher des Fachforums Soziales, Gesundheit und Bildung

2020 – 2021 Neumitgliederbeauftragter

2021 – 2023 Landessprecher der GJ BB

Seit 2021 Delegiert für den Länderrat

Grüne Hochschulgruppe Potsdam

Seit 2023 im Studierenden- parlament der Uni Potsdam

Seit 2023 Vorstandsmitglied der Grünen Hochschulgruppe

Mitgliedschaften & Bündnisse

  • Mitglied im Brandenburger Pädagogenverband
  • Mitglieder Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)
  • Teil von Bündnis für Brandenburg
  • Wirfahrenzusammen
  • FridaysForFutur
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